Die Stunden sollen gerade den kleinen Klienten Spaß machen!

 

Spielerisch erkunden sie ihre Umwelt und erweitern "nebenbei" ihre motorischen, kognitiven und sprachlichen Fähigkeiten.

 

Sollten im Bereich Sprache noch Schwierigkeiten vorliegen, werden gezielt Spiele eingesetzt, um die zuvor in der Diagnostik ermittelten "Baustellen" spielerisch und effektiv bearbeiten und beheben zu können.

 

Nachfolgend finden Sie einen Überblick über diese "Baustellen"

Störungsbilder - Kinder und Jugendliche

 


Sprachentwicklungsverzögerungen & -störungen

 

Aussprachestörungen

 - Artikulationsstörung -
Die Fehlbildung eines oder mehrerer Laute, sodass er/ sie nicht als entsprechender Laut wahrgenommen werden kann/ können. Diese Problematik kann auf ein motorisches Defizit begründet sein.

 

- Phonologische Verzögerung/ Störung -

Das Kind zeigt physiologisch-verzögerte oder pathologische Lautersetzungs-, Lautauslassungs- und Lautreduktionsprozesse.

Beispiel:

"Ich dehe in den Tinderdarten."  statt

"Ich gehe in den Kindergarten."

oder

"Lutsche" statt "Rutsche"

 

Defizite im Wortverstehen und in der Wortproduktion

Eine nicht altersentsprechende Entwicklung des Sprachverstehens, d.h. das Wissen um die Bedeutung von Wörtern, und dem aktiven Gebrauch dieser Wörter.

 

Defizite in der Grammatik

1) Falsche Zusammensetzung von Sätzen oder

    Auslassungen von Wörtern.

2) Probleme in der Anpassung von z.B. Verben an die              

    korrekte Person oder Zeit. Artikelfehler im Sinne von

    weiblicher, männlicher oder sächlicher Bezeichnung, sowie    

    bei der Anpassung an die entsprechende Satzstellung

    (Fälle).

 

Defizite in der Kommunikation und dem sprachlichen Verhalten

Beispiele hierfür sind ein fehlender oder unzureichender Blickkontakt mit dem Sprecher oder dem thematisierten Objekt, aber auch Probleme sich an kommunikative Verhaltensweisen, wie dem Sprecherwechsel (turn-taking), zu halten.

 

 

Verbale Entwicklungsdyspraxie

Die "Verbale Entwicklungsdyspraxie" (VED) ist eine schwere Sprechstörung, die in erster Linie die Sprechbewegungsplanung und -umsetzung betrifft. Die Kinder zeigen meist ein uneingeschränktes Sprachverständnis, können aber Sprechbewegungen nur schwer umsetzen und entwickeln damit häufiger Einschränkungen im aktiven Wortschatz wie auch in der Grammatik. Hier ist eine frühzeitige und gezielt-therapeutische Intervention mit paralleler Eltern- und Umfeldarbeit (Familiärer Kontext, Kindergarten, Tagesmutter, usw.) besonders wichtig. Ziel ist es, dem Kind als auch den Bezugspersonen den kommunikativen Druck zu nehmen und so überhaupt verbales Experimentieren und damit expressive Sprachentwicklung überhaupt möglich zu machen!


 

Myofunktionelle Störungen

Dieses Störungsbild begründet sich meist durch ein Ungleichgewicht der muskulären Verhältnisse und Fähigkeiten im Zungen-, Lippen- und Gesichtsbereich. Dadurch kann es zu einer Zungenfehlposition beim Schlucken (an oder zwischen den Frontzähnen) oder auch zu artikulatorischen Fehlbildungen beim Sprechen, beispielsweise dem "Lispeln", kommen.

 

 

Stottern im Kindes- und Jugendalter

Unflüssigkeiten im Sprechen die durch

Wiederholungen (H h h h hallo),

Blockierungen (H          allo) oder

Dehnungen (Haaaaaaaaaaaaaaaaaallo) gekennzeichnet sind. Außerdem können zusätzliche, unpassende Verhaltensweisen mehr oder weniger stark vorhanden sein und beobachtet werden, wie beispielsweise das Unterbrechen des Blickkontaktes oder Mitbewegungen von Körperteilen.

Es muss zwischen einem entwicklungsbedingten Stottern und einem sich manifestierenden Stottern unterschieden werden.

Meist haben die Betroffenen ein sehr großes Störungsbewusstsein und einen hohen Leidensdruck. Stottern kann mit einer Komponente des Polterns (siehe Poltern im Kindes- und Jugendalter) einhergehen.

 

 

Poltern im Kindes- und Jugendalter

Ein besonders schnelles Sprechen, bei welchem Wortteile "verschluckt" werden. Dadurch kann es für den Zuhörer enorm schwer werden den Inhalt zu erfassen. Die Betroffenen zeigen häufig kein oder nur wenig Bewusstsein für die Problematik und einen geringen Leidensdruck.

Diese Problematik kann mit einer Komponente des Stotterns (siehe Stottern im Kindes- und Jugendalter) einhergehen.

 

 

Kindliche Stimmstörungen

Die kindliche Stimme ist über einen längeren Zeitraum (mehrere Tage, Wochen, Monate) unnatürlich heiser, rau oder belegt. Die Stimme ist brüchig oder leise. Anzeichen können auch vermehrtes Husten oder Räuspern sein, welches mit der beschriebenen Stimmveränderung einhergeht.

 

 

Fütter-, Ess- oder Schluckstörungen

Probleme bei der Nahrungsaufnahme, dem Zerkleinern der Nahrung (v.a. bei festeren Speisen) oder dem Schlucken des Speisebreies. Kindliche Fütter-, Ess- oder Schluckstörungen können vermehrt bei Frühgeburten oder neurologischen Schäden auftreten.

 

 

Autismus-Spektrums-Störungen

ASS als komplexe und vielschichtige neurologische Entwicklungsstörung, deren Ursache eine Informations- und Wahrnehmungsstörung ist. Sie wirkt sich auf die sozialen und kommunikativen Fähigkeiten einer Person aus und ist damit auch eng mit dem Verhalten gekoppelt.

 

 

Post-COVID-Syndrom/ Post-COVID-Conditions

Mittlerweile ist bekannt, dass eine Erkrankung an COVID-19 auch zu Folgeproblemen bei Kindern in den Bereich Atmung, Stimme, Schlucken, Geschmack- und Riechvermögen und Wortfindung führen kann. Auch sie leiden unter Fatigue (siehe auch S1-Leitlinie, AWMF, Stand 12.07.2021).